Knigge für Nichtbayern
Weißwürste nie paarweise bestellen und schon gar nicht mir Besteck. Die werden so gegessen wie Gott und König es erwarten: mit den Händen. Das Gleiche gilt fürs Hendl (Giggal). Weißwürste immer vor 12 Uhr mittag essen und niemals mit scharfem Senf oder Ketchup.
Als Nicht-Bayer Einheimische nicht in bayerisch ansprechen und wenn ein Bayer sagt „jetzt fangst a boa“ dann besser gehen.
Man bestellt eine Maß (weiblich) gesprochen mit kurzem „a“ – Satz zum üben: „I bin a Ass und trink a Maß.“
(beim Bestellen den vorderen Teil des Satzes weglassen).
Auf keinen Fall ein Weizen bestellen – es heißt: Waisbia oder Weiße.
Es heißt: Die Maß. Die Brezn. Die Wiesn. Der Butter. Das Teller.
Nie an einen Tisch setzen auf dem das Schild „Da hogga de, wo imma da hogga“ steht und „Auszogne“ sind nicht Nackte im englischen Garten, sondern eine Schmalznudel.
Der einheimische Gruß ist: Grias God oder Grias Di. In der Bussi-Bussi Gesellschaft grüßt man sich mit: Hei grias Di und verabschiedet sich mit: Servus Tschau. Der Gruß im Umland (außerhalb der Stadt) ist: d´Ähre und/oder Sers. Bei Föhn oder Föhnwind (Wetterlage) erübrigt sich jeder Gruß.
„Ja mi leggst am Oarsch“ ist keine Beleidigung sondern ein Ausdruck höchster Verwunderung und Anerkennung. Das Selbe gilt für „Ja, do leggst di nieda“ und ist nicht als Aufforderung zum Beischlaf zu verstehen.